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Im Home-Office notiert – Kienberg ohne Seilbahn

Foto zeigt einen Blick vom Balkon auf den Kienberg
Blick vom Balkon auf den  Kienberg von Marzahn
Foto: sch

Berlin (kobinet) Die Seilbahn zum Kienberg steht still. Auf einigen Balkons haben die Bewohner gestern vor den Abendnachrichten wie die Italiener geklatscht - Beifall für all die, die sich um die Betroffenen von Corona kümmern. Mut macht ein Gespräch mit einem Frankfurter Freund, der gerade 66 Jahre alt geworden ist. Zu Glück funktionieren Telefon und Skype.

Der Geburtstag von Harald Reutershahn in Frankfurt am Main stand ganz und gar im Schatten der Sorge um das Leben vieler Millionen Menschen. „Die Leichtigkeit des Lebens weicht darin einer Ohnmacht und dem bangen Hoffen jeden Tag und jede Nacht, es möge der große Sensenmann, sein Wüten bald einstellen“, so der kobinet-Mitbegründer.

„Niemand ist sicher, so viel ist sicher“, sagt er. „Aber wir können lernen, solange wir leben. Und für alle, die diese Zeit lebendig überstehen, muss künftig und mehr denn je gelten, einzutreten mit aller Kraft für Gleichheit und Gerechtigkeit und Vernunft im Umgang mit dem Leben auf diesem Planeten.“

Wir waren uns einig, dass behinderte Menschen sich mit ihren Interessen als Teil einer kämpferischen politischen Sozialbewegung begreifen müssen. Harald geht es darum, „dass wir beginnen zu verstehen, dass wir zu denen gehören, denen ein radikal marktwirtschaftliches System die Fesseln schnürt, die sozialen Rechte einschränkt, die denen bleiben, die kein Kapital und kein Privateigentum besitzen. Wir sind die Mehrheitsgesellschaft.“