
Foto: Stiftung Topographie des Terrors
Berlin (kobinet) Mit über einer Million Besuchern im Jahr gehört die „Topographie des Terrors” zu den meist besuchten Erinnerungsorten der NS-Verbrechen in Berlin. Hier befanden sich die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts.
Ab 11. Mai sollen die Außenbereiche des Dokumentationszentrums auf dem Prinz-Albrecht-Gelände wieder geöffnet sein. Sich die erschreckende „Bilanz“ dieser verbrecherischen Politik vor Augen zu halten, so die Direktorin der Stiftung, Dr. Andrea Riedle, „ist gerade in einer Zeit wichtig, in der Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus wieder Konjunktur haben.“ Vor 75 Jahren wurde ein Regime besiegt, das über lange Zeit von großen Teilen der Bevölkerung begeistert unterstützt wurde.
Im März 1945 fuhr der letzte von 180 Zügen der Reichsbahn aus Berlin ab, mit denen Juden deportiert wurden. Über 50.000 jüdische Berlinerinnen und Berliner wurden seit 1941 mit diesen Zügen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt und ermordet.
In vielen anderen Städten gibt es Fotos, ja sogar Fotoalben und Filme von den Deportationen. Was es aus Amsterdam, Brandenburg, Marseille, Warschau und Würzburg gibt, gibt es aus Berlin nicht. So ist es schwierig sich ein Bild zu machen.
Wie sah es aus, als die Jüdinnen und Juden vor den Augen ihrer Nachbarn von Polizisten abgeholt und dann von den Sammellagern in der Levetzowstraße oder der Großen Hamburger Straße zu den Bahnhöfen Anhalter Bahnhof, Grunewald oder Putlitzstraße gebracht wurden?
75 Jahre nach Ende der Deportationen ruft die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz dazu auf, in Fotoalben und Fotosammlungen nachzuschauen. Gibt es dort vielleicht (auch unscharfe) Fotos von Gruppen von – meist älteren – Menschen, die mehr oder weniger deutlich von Uniformierten bewacht die Straße heruntergehen; auf LKW oder in Straßenbahnen verladen werden? Gibt es vielleicht Bilder von Menschen, die mit Gepäckstücken beladen vor einem Gebäude, an einer Straßenbahnhaltestelle, an Güterbahnhöfen oder vor Güterwaggons stehen?
Falls Sie so ein Foto besitzen, fotografieren Sie es und schicken das Foto an sammelaufruf[at]ghwk.de.