
Foto: Deutschlandradio/Gesine Dornblüth
Berlin (kobinet) Im Frühjahr 1966 überflog ein sowjetischer Militärjet Westberlin, als die Triebwerke versagten. Die beiden Piloten steuerten das Flugzeug in den Spandauer Stößensee und verhinderten womöglich eine größere Katastrophe. An die Heldengeschichte mitten im Kalten Krieg erinnert heute Gesine Dornblüth im Deutschlandfunk.
Hauptmann Boris Wladislawowitsch Kapustin und Oberleutnant Juri Nikolajewitsch Janow waren als sowjetische Piloten in der DDR stationiert. Ihr Auftrag am 6. April 1966: einen Militärjet aus Finow, nordöstlich von Berlin, ins heutige Sachsen-Anhalt zu überführen.
Über Westberlin kam es zu einem technischen Defekt. Dem Befehl, den Schleudersitz zu betätigen, widersetzten sie sich … Sie starben, verhinderten aber einen Absturz über bewohntem Gebiet, bei dem es viele Tote hätte geben können.
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Willy Brandt, damals Regierender Bürgermeister von Berlin (West), ging davon aus, dass die beiden in den entscheidenden Minuten die Gefahr eines Absturzes in dichtest besiedelte Wohngebiete erkannt und deshalb die Maschine in den Stößensee gesteuert haben: „Dies bedeutete den Verzicht auf die eigene Rettung. Ich sage das in dankbarer Anerkennung des Opfers, durch das eine Katastrophe vermieden wurde.“