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Cringe: Datenschutz und Urheberrecht – für BFIT-Bund Fremdwörter? (Testartikel)

Text Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik
Screenshot Logo BFIT-Bund
Foto: Knappschaft Bahn See

Berlin (kobinet) Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund) prüft „unabhängig die Barrierefreiheit von digitalen Angeboten der öffentlichen Stellen des Bundes“. Dazu arbeiten viele kompetente Leute zusammen. Hinweise und Materialien für die Überwachung und Entscheidung, was gut und schlecht barrierefrei ist.

Aber wie?

Der Irrglaube der Ämter, barrierefreie Webseiten zu haben

Text Barriere melden
Screenshot Button Barriere melden
Foto: Screenshot HT

Berlin (kobinet) Vorweg: Es gibt Ämter (damit meine ich alle bundesstaatlichen, landesstaatlichen und kommunalen Ämter, deren verantwortlichen Stellen und deren Webseiten), die sind vorbildlich. Diese haben ein Gespür und eine Kompetenz für eine ganzheitliche Betrachtung von Barrierefreiheit ihrer Webseiten und meist auch zur ganzheitlichen Barrierefreiheit im Bau, Verkehrswege und anderen Dingen, damit ALLE Menschen an der Gesellschaft teilhaben können, wie es die Gesetze und Verordnungen vorschreiben. Durch Eigeninitiative geschult, erworbene und umgesetzte Kompetenz und immer mit den Menschen, denen damit die Teilhabe möglich wird. Also MIT statt ÜBER.

Diese Ämter sind für mich Vorbilder.

Aber …

How dare you?! Aufschrei von Dr. Sigrid Arnade

Dr. Sigrid Arnade
Dr. Sigrid Arnade
Foto: Franziska Vu ISL

Berlin (kobinet) Die Reaktionen auf die Bundestagsdebatte und vor allem auf den Inhalt des am späten Abend des 20. Mai mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD verabschiedeten Barrierefreiheitsstärkungsgesetz sind vielfältig. Vonseiten derjenigen, die tagtäglich mit Barrieren konfrontiert und dadurch massiv behindert werden, reicht dies von massivem Frust, über Polemik bis unglaublichem Ärger. So hat sich auch die Sprecherin der LIGA Selbstvertretung Dr. Sigrid Arnade mit einem äusserst verärgerten Kommentar nach dem Beschluss des Bundestages in Anlehnung an die Wutrede von Greta Thunberg zu Wort gemeldet und an die verantwortlichen Abgeordneten gewandt. In ihrem Aufschrei fragt bzw. sagt Dr. Sigrid Arnade, die über zwei Wochen mit dem Mehr Barrierefreiheit Wagen durch Deutschland getourt ist, um für ein gutes Barrierefreiheitsgesetz zu werben: „How dare you?!“ was sich mit „Wie konnten Sie es wagen?!“ in deutsch übersetzen lässt.

So nicht!

Dr. Martin Theben
Dr. Martin Theben
Foto: privat

Berlin (kobinet) Der Rechtsanwalt Dr. Martin Theben hat sich die Beschlussempfehlung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales zur heutigen Abstimmung zum Barrierefreiheitsstärkrungsgesetz angeschaut und hat dazu eine klare Meinung in seinem Kommentar vor der anstehenden Bundestagsdebatte: „So nicht!“

Triage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie?

Blumenbeet
Triage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie?
Foto: JL

Berlin (kobinet) Wer gestern Morgen die Online-Zeitungen durchblätterte, fand in Zeitungen aus dem gesamten Bundesgebiet eine Meldung des DPA (Deutsches Presseamt) zu der Frage, wie es um die an- und ausstehenden Schulöffnungen aussieht. Politiker*innen und Verbändevertreter*innen fordern eine zügige Rückkehr zum Normalunterricht unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregelungen wo nötig.

Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon zu spät? Oder: Mit Gehetz durchs Gesetz

Jessica Schröder
Jessica Schröder
Foto: Franziska Vu ISL

Berlin (kobinet) Die Referentin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland, Jessica Schröder hat gestern am 17. Mai nicht nur die Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verfolgt, sondern sich auch gewaltig geärgert. Das wir aus ihrem Kommentar mehr als deutlich, den sie für die kobinet-nachrichten zur Anhörung und zum aktuellen Gesetzgebungsverfahren in Sachen Barrierefreiheit verfasst hat. Am 20. Mai stimmt der Bundestag über das Gesetz und entsprechende Änderungsanträge abschließend ab.

schaut hin – und sorgt endlich für echte Inklusion

Porträt von Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Susanne Göbel

Kassel (kobinet) Das Leitwort zum 3. Okumenischen Kirchentag, der heute am 16. Mai in Frankfurt am Main zu Ende geht, hätte nach Ansicht von kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul mit „schaut hin“ angesichts der Gewalttaten in Behinderteneinrichtungen nicht besser gewählt werden können. In seinem heutigen Kommentar plädiert er jedoch dafür, das Leitwort zu erweitern: „schaut hin – und sorgt endlich für echte Inklusion“.

Mindestlohn – NEIN! Basisgeld -JA!

Logo Werkstatträte Deutschland e.V.
Logo Werkstatträte Deutschland e.V.
Foto: Werkstatträte Deutschland e.V.

Berlin (kobinet) Werkstatträte Deutschland e.V. fordert das Basisgeld für Werkstattbeschäftigte. Der Verein ist der Ansicht, dass der Mindestlohn nicht der richtige Weg ist, um die Situation der Beschäftigten in Werkstätten wirklich zu verbessern.

Gedanken zum Protesttag von Jennifer Sonntag

Jennifer Sonntag zeigt auf Kristall an ihrem Blindenstock
Jennifer Sonntag mit ihrem Blindenstock
Foto: privat

Halle (kobinet) Dass in Potsdam vier behinderte Menschen getötet und ein behinderter Menschen schwer verletzt wurde, das hat auch die Journalistin und Inklusionsbotschafterin Jennifer Sonntag tief getroffen. Dazu und auch zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen, zu dem diese Woche viele Aktionen stattfinden, hat sich Jennifer Sonntag einige Gedanken gemacht und diese für die kobinet-nachrichten in die Tasten gehauen.

Parallelwelt zwischen behinderten Menschen und den Regierungsfraktionen

Logo: Noch 51 Tage für ein gutes Barrierefreiheitsrecht
Noch 51 Tage für ein gutes Barrierefreiheitsrecht
Foto: Marleen Soetandi

Berlin/München (kobinet) Größer könnte die Parallelwelt zwischen behinderten Menschen, die gestern am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen u.a. in einer Online Live-Sendung aus München ihre Stimme für Barrierefreiheit und Inklusion erhoben, und den Abgeordneten der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD nicht sein, die sich gleichzeitig in der gestrigen Debatte zur Inklusion und Teilhabe im Bundestag in Berlin äusserten. So das Resümee von Ottmar Miles-Paul, der sich heute am 6. Mai, da den Bundestagsabgeordneten noch 51 Tage in dieser Legislaturperiode verbleiben, um ein gutes Barrierefreiheitsrecht zu verabschieden, mit dieser Parallelwelt beschäftigt.

Verbreitete Kritik an Gesetzesvorhaben

Logo ForseA e.V.
Logo ForseA e.V.
Foto: ForseA e.V.

Hollenbach (kobinet) Derzeit sind Gesetzeswerke in Arbeit, die zumindest dem Namen nach Verbesserungen für das Leben behinderter Menschen bringen sollen. Da ist zum einen das Teilhabestärkungsgesetz, zum anderen das Pflegestärkungsgesetz oder das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz. Die Vereine und Verbände der Menschen mit Behinderung protestieren vehement gegen die ihrer Meinung nach irreführende Bezeichnungen, weil sie unzureichende gesetzliche Regelungen sehen. Betroffen ist auch die absolut lückenhafte gesetzliche Regelung zur Assistenz behinderter Menschen im Krankenhaus. Dort hat die Regierung bereits eine fehlerhafte Arbeit eingeräumt, denkt aber noch immer nicht daran, zumindest diese zu korrigieren.

Anteiliges pauschales Pflegegeld erneut bestätigt.

Foto Geld
Geld
Foto: Irina Tischer

Hollenbach (kobinet) Mit einem Durchsetzungswillen, der seinesgleichen sucht, wird das anteilige pauschale Pflegegeld nach § 64a SGB XII von einigen wenigen Sozialhilfeträgern immer noch infrage gestellt. Unbeeindruckt von Aussagen der Regierung, von Politikern, Landesministerien, aber auch von Gerichten versucht man, den Berechtigten diese Zahlung wegzunehmen.

Keiner kann kontinuierlich kämpfen: Eine Behinderung ist keine Bringschuld

Franz-Josef Hanke
Franz-Josef Hanke
Foto: Franz-Josef Hanke

Marburg/Lahn (kobinet) Passend zur derzeitigen Kampagne für ein gutes Barrierefreiheitsrecht hat der blinde Journalist Franz-Josef Hanke den kobinet-nachrichten einen Kommentar zugesandt, den er nach der Wahl zum Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Marburg verfasst hat, weil die Ergebnisse nur als Grafik und damit für ihn als blinder Mensch nicht zugänglich präsentiert wurden. „Als Journalist bin ich in Marburg hauptberuflich seit 35 Jahren tätig. marburg.news mache ich seit nunmehr 21 Jahren. Manche Menschen in der Pressestelle sind kaum älter als meine Berufserfahrung“, schreibt Franz-Josef Hanke und ärgert sich darüber, dass er immer wieder zum Kämpfen für Barrierefreiheit gezwungen wird.

Teilhabestärkungsgesetz oder eher Teilhabestagnations-Gesetz?

Jessica Schröder
Jessica Schröder
Foto: Franziska Vu ISL

Berlin (kobinet) Für Jessica Schröder von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) wird es endlich Zeit, dass sich die Abgeordneten des Deutschen Bundestages behinderten Menschen zuzuwenden und für alle eine barrierefreie, gleichberechtigte und teilhabeorientierte Gesellschaft zu gestalten. So zumindest ihr Resümee von der Bundestagsdebatte zum Teilhabestärkungsgesetz vom 26. März, zu der sie folgenden Kommentar verfasst hat:

Paukenschlag zum Auftakt des Superwahljahres

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Franziska Vu – ISL

Stuttgart/Mainz (kobinet) Die Tatsache, dass die Ministerpräsident*innen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bei den gestrigen Landtagswahlen bestätigt bzw. gestärkt wurden, scheint auf den ersten Blick aufgrund deren Beliebtheit als nichts Besonderes. Dennoch waren die ersten Wahlen des Superwahljahres 2021 im Hinblick auf die großen Verluste der CDU ein Paukenschlag, der bei einigen Akteur*innen Hoffnungen auf eine Mehrheit im Bundestag ohne der seit 2005 durchgängigen Beteiligung der CDU/CSU aufkommen lassen. Zudem war vor einigen Wochen aufgrund der hohen während der Corona-Pandemie entstandenen Umfragewerte für die Union von einem solch deutlichen Sieg der Grünen in Bedan-Württemberg und der SPD in Rheinland-Pfalz nicht auszugehen.

bvkm-Merkblatt zur Grundsicherung

Vorderseite der Grundsicherungsbroschüre des bvkm
Cover des bvkm-Ratgebers Grundsicherung
Foto: bvkm

Hollenbach (kobinet) In seiner Reihe Recht und Ratgeber hat der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen seine Informationen zur Grundsicherung aktualisiert. Geboten werden Informationen rund um das Thema, auch im Hinblick auf die Neuregelungen des Bundesteilhabegesetzes sowie Sonderregelungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Wochenend-Gedanken zu Corona Nr. 1

Portrait von Julia Lippert
Julia Lippert
Foto: privat

Berlin (kobinet) Julia Lippert hat sich am Wochenende einige Gedanken zu Corona, den sich immer wieder neu entwickelnden Begrifflichkeiten wie „Coronamutantenrisikogebiete“ und über die psychischen Herausforderungen gemacht.

Frauen mit Behinderung – die Macht, die die Welt besser macht

Franz-Josef Hanke
Franz-Josef Hanke
Foto: Franz-Josef Hanke

Marburg/Lahn (kobinet) „Frauen mit Behinderung – die Macht, die die Welt besser macht“, so titelt Franz-Josef Hanke seinen Kommentar, in dem er auf vier behinderte Frauen eingeht, die Geschichte gemacht und diese verändert haben. Die 22jährige Lyrikerin Amanda Gorman ist seiner Meinung nach das letzte Beispiel einer langen Reihe solcher Frauen.

Hört auf mit den gegenseitigen Anfeindungen

Bild von Leonie B.
Bild von Leonie B.
Foto: privat

Berlin (kobinet) Thomas Künneke von den Kellerkindern hat den kobinet-nachrichten einen Bericht, ja einen Appell zum friedlichen Miteinander in Coronazeiten und Maskenpflicht von Leonie B. geschickt. Die beeindruckenden und mahnenden Worte der Frau, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen kann und deshalb vielen Anfeindungen ausgesetzt ist, sollen uns aufrütteln: „Hört auf mit den gegenseitigen Anfeindungen!“

Wittekindshof: Schuld und Vergebung?

Symbol Ausrufezeichen
Symbol Ausrufezeichen
Foto: ht

Berlin (kobinet) Thomas Künneke, der sich bei den Kellerkindern in Berlin engagiert, verfolgt seit geraumer Zeit die öffentlich gewordenen Vorkommnisse im Wittekindshof in Bad Oeynhausen mit Ermittlungen gegen 145 Beschäftigte durch die Staatsanwaltschaft. In seinem kobinet-Kommentar spricht er dazu einige Aspekte an, die diese Vorfälle und die Diskussion hervorgebracht haben.

Ausschussdebatte über Ermittlungen im Wittekindshof

Daumen unten
Daumen unten
Foto: Irina Tischer

Düsseldorf (kobinet) Im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales des nordrhein-westfälischen Landtags debattierten die Abgeordneten am Mittwoch, den 20. Januar, auch über Ermittlungen in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen, die bundesweit durch die Presse gingen. In einem Verfahren wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung sowie der gefährlichen Körperverletzung gegenüber Bewohnerinnen und Bewohnern einer Behinderteneinrichtung des Wittekindshof in Bad Oeynhausen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 145 Beschuldigte.

Redet MIT uns – und nicht immer nur ÜBER die Werkstatt

Logo Werkstatträte Deutschland e.V.
Logo Werkstatträte Deutschland e.V.
Foto: Werkstatträte Deutschland e.V.

Berlin (kobinet) Meine Name ist Jürgen Thewes und ich bin seit Jahren im Vorstand von Werkstatträte Deutschland e.V. aktiv. Über Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) hört und liest man die unterschiedlichsten Dinge. Häufig sind dies Dinge, die uns Werkstattbeschäftigte verunsichern. Es geht um die Abschaffung der Werkstatt, darum, dass sich Werkstätten komplett verändern müssen und, dass sie der Inklusion im Wege stehen…

Epidemisches „Grundrauschen“ aus den Fabriken?

Portrait Gerhard Bartz
Gerhard Bartz
Foto: Gerhard Bartz

Hollenbach (kobinet) So allmählich mehren sich die Vermutungen, dass neben den Schulen und den öffentlichen Verkehrsmittel die Fabriken für das unaufhörliche „Grundrauschen“ bei den Covid-19-Statistiken verantwortlich zeichnen. Auf dieses satteln sich die erhöhten Risiken durch das Freizeitverhalten der Menschen drauf. So könnten die rapide Steigerungen der Weihnachtszeit und der Zeit danach interpretiert werden.

Das Rad ist schon erfunden!

Logo ForseA Schriftzug
Logo ForseA
Foto: ForseA

München (kobinet) Die bayerischen Regierungsfraktionen CSU und Freie Wähler fordern von der Staatsregierung die Etablierung eines Runden Tisches, um die Notwendigkeit der Assistenz im Krankenhaus zu untersuchen. Bei der angestrebten Zusammensetzung des Runden Tisches bleiben die davon unmittelbar betroffenen behinderten Menschen außen vor. Hier zeigt es sich wieder mit aller Deutlichkeit, wie sich Anspruch und Wirklichkeit im Freistaat unterscheiden.

Krankenkassen blockieren Versorgung mit Hilfsmitteln

Porträt Kurbinian, er lacht uns an, der kleine Junge
Kurbinian, Sohn von Carmen und Thomas Lechleuthner
Foto: Carmen und Thomas Lechleuthner

Berlin (kobinet) Seit Jahrzehnten blockieren die Krankenkassen unsere Versorgung mit teils lebensnotwendigen Medikamenten und Hilfsmitteln.
Anträge werden schleppend bearbeitet oder grundsätzlich abgelehnt, und wir müssen klagen. Das nehmen wir nicht länger hin.

Wer beauftragt die „Behindertenbeauftragten“?

Holger Kiesel im Rollstuhl sitzend
Holger Kiesel
Foto: Der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

München (kobinet) In Deutschland gibt es mittlerweile ein dichtes Netz von Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung. Meist stehen diese in den Diensten staatlicher Institutionen. Wen aber vertreten sie denn wirklich? Diese Frage stellt sich der Autor in diesem Kommentar, anlässlich des Tätigkeitsberichtes des Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung Holger Kiesel vom vergangenen Dienstag.

2020 – ein entlarvendes Jahr

Portrait Gerhard Bartz
Gerhard Bartz
Foto: Gerhard Bartz

Hollenbach (kobinet) Im Windschatten der Corona-Pandemie gehen Willkürwellen durch das Land. Schon wieder gibt es Behördenbriefe, welche die Einstellung der Zahlung des anteiligen Pauschalen Pflegegeldes nach § 64a SGB XII ankündigen. Noch immer gibt es vereinzelte Sozialämter, die den gesetzlichen Mindestlohn „gewähren“. Jedoch es gibt auch Kostenträger, denen ist selbst dieser zu hoch. Während es Heerscharen von Wissenschaftlern gibt, welche die Bedarfe in zeitlicher Hinsicht bis auf Minuten genau ermitteln (wobei sie freilich außer Betracht lassen, dass diese nicht „am Stück“ anfallen, dadurch sind sie in der ambulanten Praxis für die Bedarfsbemessung nicht zu gebrauchen), hat sich in der Vergangenheit niemand darum bemüht, für die Bewertung der Bedarfe Standards zu entwickeln.

„Wir brauchen eine Enquete der Werkstätten für behinderte Menschen!“

Bild vom Treffen im ZsL Kassel
Bild vom Treffen in Kassel
Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Vor genau zwei Jahren, am 03. Dezember 2018, kritisierte die „Initiative Inklusion“ in einem Offenen Brief an die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) und die Werkstatträte Deutschland e.V. (WRD) insbesondere deren Ausssage, wonach „Werkstätten Teil der Lösung und nicht des Problems seien, weil sie den Arbeitsmarkt in Deutschland erst inklusiv machen“. kobinet hat bei den beiden Unterzeichnern, Roland Frickenhaus und Heinz Becker, nachgefragt, was sich seitdem getan hat.

Das Leben der Anderen – Prädestination und Infektionsgeschehen

Portrait Dr. Jürgen Schneider
Dr. Jürgen Schneider
Foto: rba

Berlin (kobinet) Der Ruf nach Isolierung der Risikogruppen wird lauter, sei es, um einen drohenden Lockdown zu verhindern oder damit das Leben der Mehrheit im gewohnten Rahmen weitergehen kann.

Die krude Mischung aus Dummheit, Ignoranz, Gewöhnung und grenzenlosem Amüsierbedürfnis hat das frühe Schockpotential der Pandemie untergraben.

Von der ISL-Gründung zu Gesetzen zur Gleichstellung

Dr. Martin Theben
Dr. Martin Theben
Foto: privat

Berlin (kobinet) Fast hätte es der Hobby-Chronist der kobinet-nachrichten verpasst, etwas zur Gründung der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) am 19. Oktober 1990 zu schreiben. Doch mit den Worten „Meine Güte! Da wird die ISL 30 Jahre und der Hobby-Chronist Theben sagt nichts dazu – kann nicht sein“ hat sich der Berliner Rechtsanwalt doch noch zu Wort gemeldet. U.a. im Online-Archiv der Behindertenbewegung ist er auf einige Beiträge der Randschau gestoßen und hat ein Bild von der Gründung der ISL zur Gleichstellungsgesetzgebung gezeichnet.

Vom Benachteiligungsverbot zur Behindertenrechtskonvention

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Franziska Vu – ISL

Kassel (kobinet) Ottmar Miles-Paul war von 1993 bis Ende 1999 als Geschäftsführer der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) tätig und hat die Aufbauarbeit des heute 30 Jahre alten Selbstvertretungsverbandes behinderter Menschen begleitet. Anlässlich des heutigen Jubiläums der Gründung des Verbandes am 19. Oktober 1990 erinnert er sich in seinem Grußvideo vor allem an den Kampf für das Benachteiligungsverbot im Grundgesetz und für die Umbenennung der Aktion Sorgenkind in Aktion Mensch.

Dr. Ulrich Schneider Gast beim All Inclusive Podcast

Banner des Podcast All inclusive der Aktion Mensch
Banner des Podcast All inclusive
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) Diese Woche ist Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, zu Gast im All Inclusive Podcast der Aktion Mensch. Dort spricht er u.a. über Solidarität in unserer Gesellschaft.

30 Jahre ISL: 30 Jahre am Zahn der Zeit der Behindertenpolitik

Jenny Bießmann
Jenny Bießmann
Foto: Franziska Vu ISL

Berlin (kobinet) Jenny Bießmann ist gerade einmal vier Jahre älter als die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), die heute vor 30 Jahren am 19. Oktober 1990 gegründet wurde. Als jüngstes Vorstandsmitglied des Selbstvertretungsverbandes ist sie sich sicher, dass auch die nächsten 30 Jahre nicht langweilig werden, wie sie in ihrem Statement zum 30jährigen ISL-Jubiläum den kobinet-nachrichten mitteilte.

30 Jahre ISL: Erfolge und aktuelle Herausforderungen

Uwe Frevert vor ISL-Banner
Uwe Frevert vor ISL-Banner
Foto: Franziska Vu ISL

Kassel (kobinet) Uwe Frevert wurde in seinem Engagement für die Selbstbestimmung und Gleichstellung behinderter Menschen von der Independend Living Bewegung der USA und deren Kampf für Menschenrechte geprägt. In seinem Statement zum heutigen 30jährigen Jubiläum der ISL, die am 19. Oktober 1990 gegründet wurde, beleuchtet das aktuelle und langjährige Vorstandsmitglied der ISL einige Erfolge während der letzten 30 Jahre, zeigt sich aber auch frustriert angesichts der heute immer noch weitverbreiteten Aussonderungspraxis und der damit verbundenen Wohlfahrtsmaschinerie in Deutschland.

Spas(s)ti … wenn Weglaufen keine Option ist

Buchcover Spassti
Anna Mühlhause lachend im Rollstuhl, beide Arme reckend
Foto: Anna Mühlhause

Hollenbach (kobinet) lautet der Titel eines beindruckenden Buches von Anna Mühlhause aus dem thüringischen Nordhausen. Sie beschreibt in einem für viele Menschen mit Behinderung typischen, immer mal wieder bitteren Humor, mit Sarkasmus und Ironie ihre Kindheit und Jugend. Viele behinderte Mitmenschen werden bei der Lektüre des Buches ihre eigenen Erfahrungen wiederentdecken.

Blickwechsel statt Schichtwechsel

Ottmar Miles -Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: privat

Berlin/Kassel (kobinet) „Blickwechsel statt Schichtwechsel“ so titelt das Projekt der Sozialhelden JOBinklusive die heutige Aktion von Werkstätten und Werkstatträten und schreibt: „Während andere am 17. September den Schichtwechsel begehen, machen wir das ganze Jahr über den Blickwechsel. #StellMichEinNichtAb“. Auch kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul hat sich seine Gedanken in Sachen Schicht- und Blickwechsel gemacht.

Und sie tun es immer wieder!

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

Hollenbach (kobinet) Am 26. März 2009 trat in Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (BRK) in Kraft und wurde ein einfaches Gesetz. Seit diesem Zeitpunkt verpflichtet sich Deutschland in Artikel 4, nur noch BRK-konforme Gesetze zu erlassen und bestehende Gesetze auf BRK-Niveau zu bringen. Dieses Versprechen an die Weltgemeinschaft hat unsere Politik wohl abgegeben, um den Glanz Deutschlands in der Welt strahlender zu machen. An eine Umsetzung dachte man dabei nicht, war man doch der Meinung, dass bei uns schon alles topp und die Umsetzung zum Nulltarif zu bekommen sei.

Corona und die Einsamkeit in den Pflegeheimen

Claus Völker
Claus Völker
Foto: privat

Würzburg (kobinet) Einen lesenswerten Brief von Claus Völker wurde auf den NachDenkSeiten mit dem Titel „Corona und die Einsamkeit in den Pflegeheimen“ veröffentlicht. Darin beschreibt Claus Völker seine Erfahrungen mit den Besuchsregeln bei seiner im Pflegeheim lebenden Mutter und kritisiert die derzeitigen Systeme der Heime.